Ich kann nicht mehr laufen. 

Feels like home, smells like home.

Sie hören nicht auf, Scheußlichkeiten in den Wald zu hängen.

Zu Beginn des Tages dachte ich, ich schreibe Euch heute nur, dass ich vor üblem Muskelkater kaum mehr gehen kann. Der Weg vom Bett ins Bad in der Nacht und am Morgen fühlte sich an wie ein Marathon. Von der vielen Bergab-Wandererei von gestern und vorgestern tut mir in der Tat alles in den unteren Extremitäten weh. 

Aber... man lässt sich ja nicht gehen. Gegenmaßnahmen: gemächliches Laufen auf ebener Strecke. So verhandelt mit der Rezeption. Naja, war nicht die schönste Strecke (siehe übrigens dazu das Kapitel Etappe 4 aus 2021). Und es ging auch nicht nur flach dahin. Alles bergab war eine Tortur, alles bergauf geradezu eine Erleichterung... Das muss mir mal einer erklären, was die Beinmuskeln da so durcheinander bringt. Vielleicht macht das ja der Masseur am Abend, den ich mir nunmehr gönne und der mich wieder gehen machen soll. 

Drum geb ich  mal Gas mit dem Tagesbericht. Muss noch duschen (schon wieder, siehe auch 2021 + 2022) und ein kleine Dös-Pause wär ja auch mal ganz schön im Urlaub. 

Eigentlich ist heute nichts passiert. Aber beim Laden der Fotos fällt mir wieder allerlei ein, das ich erzählen würde, wenn ich Euch heute träfe. Und dafür ist der Blog ja auch gedacht. 

 

 

Was für eine Freude! Feels like home, smells like home. Bin an einem Weingut vorbeigekommen, in dem gerade die Traubenernte gekeltert wurde. Trester! Rappen! Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich diesen Geruch liebe. Für alle, die das nicht nachvollziehen können: Fragt Euch mal, wonach Euer Schickeria-Grappa denn genau schmeckt... Trester. Eben! 

Und erneut rufe ich die Tourismusverbands-verantwortlichen in Südtirol zum Umdenken auf. Leistet Widerstand. Besinnt Euch auf die Schönheit Eurer Landschaft. Stoppt den Bastel-Populismus. Seit Jahrhunderten basteln unbegabte Kinder hässliche Sachen und Geschenke. Und 99 % davon geraten in Vergessenheit oder sehr schnell versehentlich in den Müll. Und das ist wichtig für die Stilhygiene auf der Welt. Liebe Südtirolende, hört bitte auf, den Tinnef, den Eure Brut im Vor- oder Grundschulalter so fabriziert, in den Wald zu hängen. Ihr erschreckt Touristen und die Wildtiere.

Heute war es - Achtung, festhalten - der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars, der für die Geschichte von den 3 hartherzigen Schwestern die Grundschulkinder genötigt hatte, unförmige Figuren und Gestalten aus Fimo oder Salzteig zu zimmern, die dann in den Wald gehängt wurden. Macht das wieder weg! Am besten heute noch. Zusammen mit den mutierten Heinzelmännchen, die in unmittelbarer Nachbarschaft stehen. 

Wie Ihr auf den Bildern seht, hat mich heute die Architektur beschäftigt. Klingt super, oder? So als wäre ich über Nacht zum Design-Kunst-Stil-Wichtigtuer geworden. Nö, bin ich nicht. Es waren einfach ein paar schöne, alte Häuser, Gemäuer und Scheunen, die mir gefallen haben. Und ich bin an mehreren lokalen Apfel-Genossenschaften vorbeigekommen. Ich hab vor Jahren ja schon mal halbwegs kritisch angemerkt, dass das hier eine gewaltige Monokultur ist, eigentlich ein Apfelknast, das Nordkorea der Apfelzucht. Dabei bleibe ich. Und heute fiel mir auf, dass die Gebäude, in denen die Erzeuger ihre Äpfel abliefern, geradezu Apfel-Kathedralen sind. Macht Euch selbst einen Reim darauf. 

Der Hotelierssohn hier im Haus hat übrigens dazu vorgestern abend (ja, ich bleibe bei der alten Schreibregel) an der Bar sehr offen gesprochen, dass man die meisten hier angebauten Sorten nicht essen mag, selbst für Saft sind sie weitgehend zu mehlig und insgesamt so langweilig, dass sie sogar in der Lage seien, einen Apfelstrudel zu ruinieren. Hui, mal ein sehr offenes Wort. 

 

 

Wenn ich morgen nicht mehr da bin, dann habe ich mich selbst aufgelöst. 

Ich trage beim Wandern eine FitBit. Das ist so ein Schritt- und Sonstiges-Tracker. Nein, ich bin nicht unter die Selbstoptimierer gegangen, die sich jeden Tag selbst feiern, wenn sie 17 - 23 Schritte mehr gegangen sind als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mich interessiert beim Wandern halt mal, wie weit ich wirklich gelaufen bin. 

Dieses Ding (Nachfolger von der (!?) TomTom (siehe die vergangenen Jahre)) hat auch einen Knall. Es macht sich ständig bemerkbar. Neuerdings teilt es mir durch Vibration mehrfach stündlich mit, ich würde Fett verbrennen. Toll, freut mich. Ich hab ja Reserven. Aber... So oft, wie das Ding möööp macht und meine Fettverbrennung annonciert, müsste ich längst jedwedes Körperfett verbrannt haben und nur noch aus Wasser, Muskeln, Sehnen und Samensträngen bestehen. 

Wenn das so weitergeht, implodiere ich in den nächsten Tag einfach so unterwegs auf dem Weg. Dann verglühe ich von innen und atomisiere mich auf Wanderweg 14. Dann hätte ich dort bitte eine Tafel aufgehängt, so ähnlich wie beim Steinschlag. Danke.

Was noch? Ach, ja, Grüße nach Hamburg an Christopher. Ich genieße es sehr, hier am Morgen beim Frühstück DIE ZEIT zu lesen. Und heute früh stolpere ich in einem lesenswerten Beitrag von Peter Dausend Brombeerkoalition: Jetzt mal was anderes | ZEIT ONLINE über Brombeeren und die botanische Zugehörigkeit derselben.

Und dort findet sich, lieber Christopher, bereits die Information über Sammelfrüchte. Es geht nämlich noch weiter: es gibt nicht nur Sammelnussfrüchte wie die Erdbeere. Es gibt auch Sammelsteinfrüchte, wie die Brombeere. Ist das nicht toll?!

Und obendrein gibt es auch noch Sammelbalgfrüchte. Wahnsinn. Ich bin sehr froh, Christopher, dass wir das wenigstens ansatzweise besprechen konnten. 

Apropos Erdbeeren: Schon mal von den Marteller Erdbeeren gehört? Die werden hier in der Nachbarschaft im Martelltal (ich war noch nicht da..., Peter) kultiviert. Es gibt sie bin in den September - und darum gibt es sie auch hier beim Frühstück - und sie sind wirklich gut. Kein Vergleich zu den Äpfeln... 

So, ab zur Massage. Nun gab es ja doch wieder viel zu erzählen. 

Einer muss noch raus: Frau S. aus F.: viel Glück morgen beim Neustart!! 

Logo

©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.